Bertold Hummel

 

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Bertold Hummel 2002
Bertold Hummel 2002

Mit der Musik auf das Göttliche vorbereitet

Pontifikalrequiem für Professor Bertold Hummel
im Kiliansdom - Uraufführung einer Kyrie-Komposition
bei der Trauerfeier

Das Leben und Wirken von Professor Bertold Hummel ist bis zuletzt ein überzeugendes Glaubenszeugnis gewesen. Das hat Bischof Dr. Paul-Werner Scheele am Mittwochnachmittag, 14. August, beim Requiem für den Komponisten betont. An der Trauerfeier für den am 9. August im Alter von 76 Jahren Verstorbenen im Kiliansdom nahmen mehr als 600 Gläubige teil.

Das Wort „Metamorphose“ sei der Schlüsselbegriff in Hummels Leben gewesen, betonte Bischof Paul-Werner. Wie Paulus habe

dieser sagen können: „Wir werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit.“ Stets habe Hummel sich als Mensch mit seinen Mitmenschen verbunden. „Als Komponist fühle ich mich der Gemeinschaft, in der ich lebe, verpflichtet“, zitierte der Bischof den Verstorbenen. Der habe seine Familie und besonders die Enkelkinder stets als sein besonderes Hobby bezeichnet. „Es freute ihn unbändig, wenn er bei diesen musikalische Begabungen entdecken konnte. Sein Verhältnis zu Kindern zeigen nicht zuletzt die diesen gewidmeten anspruchsvollen Kompositionen.

Kennzeichnend für Bertold Hummel ist nach den Worten des Bischofs auch sein Verhältnis zu Chor- und Orchestermusikern sowie zu herausragenden Solisten. Nicht von ungefähr seien die meisten seiner Kompositionen auf Anregung befreundeter Künstler, Interpreten und Ensembles entstanden. „Immer wieder hat er ihnen gegenüber seine Dankbarkeit und Verbundenheit zum Ausdruck gebracht.

Bertold Hummel habe gewusst, dass wahre Gemeinschaft ein Geschenk des gütigen Gottes ist, sagte Bischof Scheele. „Gern wollte er anderen diese Gemeinschaft erschließen und sie mit hineinnehmen in den Dank, der Gott gebührt und allen, die der Schöpfer in sein Werk einbezieht.“ Im Glauben sei Bertold Hummel davon durchdrungen gewesen, dass die wichtigste Möglichkeit zum Danken die eucharistische Gemeinschaft mit Jesus Christus ist.

Über Messkompositionen und Motetten hinaus habe Hummel in mehreren symphonischen Kompositionen „Te-Deum“-Motive erklingen lassen. Die besten Werke der Musik sind nach den Worten des Bischofs wie ein Präludium, das auf die himmlische Herrlichkeit einstimmen und vorbereiten kann. „Dann wird wahr, was uns im letzten Buch der Bibel verheißen ist: Gott wird in der Mitte der Menschen ‚wohnen und sie werden sein Volk sein; und er Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal’.

Die musikalische Gestaltung übernahmen Domchor, Domsingknaben und Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkapellmeister Siegfried Koesler. An der Domorgel spielten Michael Bottenhorn und Gunter Rost. Vorgetragen wurden Werke von Bertold Hummel - das Kyrie in Uraufführung - sowie von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johann Sebastian Bach.

P.O.W vom 15.08.2002

Aphorismen
Aphorismen
Aphorismen op. 105 über B-A-C-H
für Solo-Schlagzeug und Streicher

Auftragswerk der Hamburger Camerata
Uraufführung am 5. November 2000 in Hamburg

  • Henning Kirsch, Schlagzeug

  • Hamburger Camerata

  • Leitung: Max Pommer

  • (Aufführungsdauer: ca. 17 Minuten)

    Erschienen bei Musikverlag Vogt und Fritz Schweinfurt

    Pressestimmen:
    „ ... ein großer Hörgenuß ...“
    „ ... brachte den Saal zum Toben ...“
    „ ... Der Applaus wollte nicht enden !“

    (Hamburger Morgenpost)
    „Das Stück könnte, ähnlich wie Hummels Schlagzeugkonzert op. 70, eine beliebte Repertoire-Bereicherung werden, denn es nutzt die Möglichkeiten des Metall-, Holz- und Fell-Instrumentariums attraktiv aus. Der Spieler wird technisch herausgefordert, der Hörer erstklassig unterhalten ..."

    (Main-Echo)

    Pressestimmen

    Peter Sadlos Feuerwerk im Konzerthaus
    Gute Schlagzeuger bei der Arbeit zu beobachten, ist ein Vergnügen. Sie dürfen klöppeln und wirbeln, was das Zeug hält, mit Ketten rasseln oder schlicht auf die Pauke hauen. Doch natürlich erschöpft sich die Kraft des Schlagzeugs nicht allein im Rhythmischen. Und es hieße, einen Peter Sadlo zu unterfordern, erwartete man von ihm lediglich das übliche Tschingderassabumm.
    Welch ein melodisches Feuerwerk auf Marimba- und Vibraphonen möglich ist, demonstrierte Sadlo als Solist des Rundfunk-Sinfonieorchesters im Konzerthaus. Bertold Hummels virtuoses „Konzert für Schlagzeug und Orchester" ist ein Paradestück für den „Herrn der Klöppel".
    Einst Celebidaches langjähriger Solopauker bei den Münchner Philharmonikern, heute ein Star, der über 400 unterschiedliche Instrumente beherrscht, zeigte sich Sadlo als ein unumstrittener Großmeister seiner Zunft. Gleichermaßen als Klangmagier und Virtuose. Mit sensiblen Antennen erkundet er im Adagio die Klangwelten verschiedener Becken, die er mit leisen Tremoli zum Schwingen bringt. Flink wie ein Pingpongball hüpfen seine Schlägel im rasanten Tempo über das Marimbaphon.

    Berliner Morgenpost 24.11.2000

    Flinke Hände Ein ernsthafter Tausendsassa! Ein Equilibrist der Schlägel! Ein Virtuose des feinstgetönten Zuschlags! Und gleichsam der gute Hirte seiner Instrumentenschar, der die ihm stumm Anvertrauten lieber durch Streicheln als durch Prügeln zum Reden bringt. Peter Sadlo, Perkussionsprofessor in Salzburg und München, bisher in Berlin eine rare Größe, erspielte sich als Solist des Rundfunk-Sinfonieorchesters im Konzerthaus den großen Trampelerfolg.
    Sadlo macht mit Becken und Bongo, Gong und Glocke, Xylophon oder Vibraphon wirklich Musik. Er demonstriert nicht nur, daß die Zeiten vorbei sind, in denen das Schlagzeug lediglich zur lautstarken Untermalung diente. Er hat in Bertold Hummels „Konzert für Schlagzeug und Orchester" ein Werk unter den kräftigen, flinken Händen, das den Einsatz des Interpreten lohnt. Hummel beginnt mit Bruckner-Tönen. In einem Adagio dominiert Posaunenpathos. Das Schlagwerk setzt dem ein lang nachschwingendes Echo und das dumpfe Dröhnen der Großen Trommel entgegen. In den übrigen drei Sätzen übernimmt es oft die Führung. Das Rasseln und Klirren, hölzerne Klopfen und trockene Knüppeln, das Aufzischen der Beckenschläge entwickelt sich zur farbigen Klangrede. Mit dem Trommelwirbel eines Trauermarsches, mit Glockensang und Glockenklang passiert die Musik ein Großes Tor von Kiew. Bartók-Motivik deutet sich an. Aber Hummels Opus bleibt dabei originär und überdies leicht faßlich.

    Die Welt 12.2000
    Des Propheten großes Leid

    Bertold Hummels 3. Sinfonie war beim diesjährigen „Sinfonischen Sommer“ mit dem Moskauer Sinfonieorchester in Riedenburg uraufgeführt worden. Nun also die erstmalige Interpretation in Würzburg, dirigiert von Jonathan Seers: eine hochkonzentriert wirkende Verklanglichung von Hummels Partitur durch das hochmotiviert wirkende Orchester auf den Spuren des Propheten Jeremias, der die Zerstörung Jerusalems voraussagte, von seinen Landsleuten großes Leid erfuhr und nach Ägypten verschleppt wurde. Ein gewaltiger biblischer Stoff, zu dessen musikalischer Umsetzung sich Hummel durch die Lektüre des gleichnamigen Romans von Franz Werfel anregen ließ.

    Mit atemberaubender Präzision realisierten Seers und das große Orchester mit nicht weniger als fünf Schlagzeugern, die ein Arsenal von rund 40 Instrumenten zu bedienen hatten, den dynamisch und rhythmisch vielschichtigen Ablauf der vier Sätze. Hummel macht es dem Zuhörer nicht leicht, seinen orchestralen Visionen zu folgen: Viele Affekte stürmen auf ihn ein. Aber sie runden sich zu finessenreich gebauten Klangbildern, bei denen die „Programmusik“ früherer Zeiten ein ganz eigenständiges Gepräge erhält, eigentlich überwunden wird. Die Frage, ob der Zuhörer zum Verständnis des Ganzen Werfels Roman oder sogar die entsprechenden Bibelstellen kennen sollte, bleibt offen.

    Mainpost Würzburg vom 06.12.1997
    Sinfonischer Sommer
    Der Sinfonische Sommer Riedenburg -
    Ort der Erstaufführung
    Programmheft Riedenburg
    Der Sinfonische Sommer Riedenburg -
    Programmheft (Auszug)
    BH mit Jonathan Seers
    Bertold Hummel mit Jonathan Seers
    (Dirigent der Würzburger Erstaufführung)
    Weltklangsinn
    Hummels Jeremia-Sinfonie

    Aus der Hindemith-Genzmer-Schule zu kommen und Olivier Messiaen als kompositorisches Vorbild zu nennen, ist für den Würzburger Komponisten Bertold Hummel, Jahrgang 1925, kein Widerspruch. Er verbindet Hindemiths Anspruch auf musikalische Transzendenz, wie er in der Keppler-Oper und gleichnamigen Sinfonie „Die Harmonie der Welt auskomponiert wurde, mit Messiaens modal geprägter, glaubensbekenntnishafter Musik zu einem pluralistischen, choraldurchsetzten Komponieren. Mit fast jedem seiner viele Gattungen umfassenden Werke versucht Hummel, den „Sinn der Welt im Gotteslob“ hörbar zu machen. Er schreibt jedoch keine geistliche Gebrauchsmusik, die ihre Zeitgenossenschaft sakral legitimieren müßte. Zwar gibt es oft biblische Bezüge, doch stilistisch, spieltechnisch und vor allem klanglich haben seine Werke auch ohne geistlichen Beistand ihren festen Platz im aktuellen Komponieren. Seine vor zwei Jahren uraufgeführte dritte Sinfonie „Jeremia“ hat das bestens eingestellte Philharmonische Orchester Würzburg unter der energischen Leitung von Jonathan Seers als Konzertmitschnitt verblüffend brillant eingespielt. Die langwierige Berufung zum Propheten des jugendlichen Priestersohns Jeremia wird in einem musikalischen Kreisen zwischen einfachen rhythmischen Modellen bis hin zu vielschichtigen Uberlagerungen gedeutet. Mit vielfältigem und farbenreichem Schlagzeugapparat fand Hummel für die berühmten Klagebilder über das drohende Schicksal der Stadt Babylon eine gestisch raumgreifende, nicht jedoch plakative Tonsprache. Klangliche Bewegung ist bei Hummel unmittelbar körperlicher Ausdruck, so daß dunkle Stimmungen Unheil und helle Klangfarben Gutes verheißen. Jeremias Selbstzweifel werden mit einer pastellenen Mischung aus den Extremen dargestellt. Vor allem Hummels virtuos-konzertierender Umgang mit den Instrumenten macht das Werk hörenswert.

    FAZ vom 23.07.1999

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