dieser sagen können: „Wir werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit.“ Stets habe Hummel sich als Mensch mit seinen Mitmenschen verbunden. „Als Komponist fühle ich mich der Gemeinschaft, in der ich lebe, verpflichtet“, zitierte der Bischof den Verstorbenen. Der habe seine Familie und besonders die Enkelkinder stets als sein besonderes Hobby bezeichnet. „Es freute ihn unbändig, wenn er bei diesen musikalische Begabungen entdecken konnte. Sein Verhältnis zu Kindern zeigen nicht zuletzt die diesen gewidmeten anspruchsvollen Kompositionen.
Kennzeichnend für Bertold Hummel ist nach den Worten des Bischofs auch sein Verhältnis zu Chor- und Orchestermusikern sowie zu herausragenden Solisten. Nicht von ungefähr seien die meisten seiner Kompositionen auf Anregung befreundeter Künstler, Interpreten und Ensembles entstanden. „Immer wieder hat er ihnen gegenüber seine Dankbarkeit und Verbundenheit zum Ausdruck gebracht.
Bertold Hummel habe gewusst, dass wahre Gemeinschaft ein Geschenk des gütigen Gottes ist, sagte
Bischof Scheele. „Gern wollte er anderen diese Gemeinschaft erschließen und sie mit hineinnehmen in den Dank, der Gott gebührt und allen, die der Schöpfer in sein Werk einbezieht.“ Im Glauben sei Bertold Hummel davon durchdrungen gewesen, dass die wichtigste Möglichkeit zum Danken die eucharistische Gemeinschaft mit Jesus Christus ist.
Über Messkompositionen und Motetten hinaus habe Hummel in mehreren symphonischen Kompositionen „Te-Deum“-Motive erklingen lassen. Die besten Werke der Musik sind nach den Worten des Bischofs wie ein Präludium, das auf die himmlische Herrlichkeit einstimmen und vorbereiten kann. „Dann wird wahr, was uns im letzten Buch der Bibel verheißen ist: Gott wird in der Mitte der Menschen ‚wohnen und sie werden sein Volk sein; und er Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal’.
Die musikalische Gestaltung übernahmen Domchor, Domsingknaben und Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkapellmeister Siegfried Koesler. An der Domorgel spielten Michael Bottenhorn und Gunter Rost. Vorgetragen wurden Werke von Bertold Hummel - das Kyrie in Uraufführung - sowie von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johann Sebastian Bach.
P.O.W vom 15.08.2002
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Aphorismen op. 105 über B-A-C-H
für Solo-Schlagzeug und Streicher
Auftragswerk der Hamburger Camerata
Uraufführung am 5. November 2000 in Hamburg
Henning Kirsch, Schlagzeug
Hamburger Camerata
Leitung: Max Pommer
(Aufführungsdauer: ca. 17 Minuten)
Erschienen bei Musikverlag Vogt und Fritz Schweinfurt
Pressestimmen:
„ ... ein großer Hörgenuß ...“
„ ... brachte den Saal zum Toben ...“
„ ... Der Applaus wollte nicht enden !“
(Hamburger Morgenpost)
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„Das Stück könnte, ähnlich wie Hummels Schlagzeugkonzert op. 70, eine beliebte Repertoire-Bereicherung werden, denn es nutzt die Möglichkeiten des Metall-, Holz- und Fell-Instrumentariums attraktiv aus. Der Spieler wird technisch herausgefordert, der Hörer erstklassig unterhalten ..."
(Main-Echo)
Pressestimmen
Peter Sadlos Feuerwerk im Konzerthaus
Gute Schlagzeuger bei der Arbeit zu beobachten, ist ein Vergnügen. Sie dürfen
klöppeln und wirbeln, was das Zeug hält, mit Ketten rasseln oder schlicht auf die Pauke hauen.
Doch natürlich erschöpft sich die Kraft des Schlagzeugs nicht allein im Rhythmischen. Und
es hieße, einen Peter Sadlo zu unterfordern, erwartete man von ihm lediglich das
übliche Tschingderassabumm.
Welch ein melodisches Feuerwerk auf Marimba- und Vibraphonen möglich ist,
demonstrierte Sadlo als Solist des Rundfunk-Sinfonieorchesters im Konzerthaus. Bertold
Hummels virtuoses Konzert für Schlagzeug und Orchester" ist ein Paradestück für den Herrn der Klöppel".
Einst Celebidaches langjähriger Solopauker bei den Münchner Philharmonikern, heute
ein Star, der über 400 unterschiedliche Instrumente beherrscht, zeigte sich Sadlo als ein
unumstrittener Großmeister seiner Zunft. Gleichermaßen als Klangmagier und Virtuose.
Mit sensiblen Antennen erkundet er im Adagio die Klangwelten verschiedener Becken, die
er mit leisen Tremoli zum Schwingen bringt. Flink wie ein Pingpongball hüpfen seine
Schlägel im rasanten Tempo über das Marimbaphon.
Berliner Morgenpost 24.11.2000
Flinke Hände
Ein ernsthafter Tausendsassa! Ein Equilibrist der Schlägel! Ein Virtuose des
feinstgetönten Zuschlags! Und gleichsam der gute Hirte seiner Instrumentenschar, der die ihm
stumm Anvertrauten lieber durch Streicheln als durch Prügeln zum Reden bringt. Peter
Sadlo, Perkussionsprofessor in Salzburg und München, bisher in Berlin eine rare Größe,
erspielte sich als Solist des Rundfunk-Sinfonieorchesters im Konzerthaus den großen
Trampelerfolg.
Sadlo macht mit Becken und Bongo, Gong und Glocke, Xylophon oder Vibraphon
wirklich Musik. Er demonstriert nicht nur, daß die Zeiten vorbei sind, in denen das
Schlagzeug lediglich zur lautstarken Untermalung diente. Er hat in Bertold Hummels Konzert
für Schlagzeug und Orchester" ein Werk unter den kräftigen, flinken Händen, das den
Einsatz des Interpreten lohnt. Hummel beginnt mit Bruckner-Tönen. In einem Adagio
dominiert Posaunenpathos. Das Schlagwerk setzt dem ein lang nachschwingendes Echo und das
dumpfe Dröhnen der Großen Trommel entgegen. In den übrigen drei Sätzen übernimmt es
oft die Führung. Das Rasseln und Klirren, hölzerne Klopfen und trockene Knüppeln, das
Aufzischen der Beckenschläge entwickelt sich zur farbigen Klangrede. Mit dem
Trommelwirbel eines Trauermarsches, mit Glockensang und Glockenklang passiert die Musik ein
Großes Tor von Kiew. Bartók-Motivik deutet sich an. Aber Hummels Opus bleibt dabei
originär und überdies leicht faßlich.
Die Welt 12.2000
Der Sinfonische Sommer Riedenburg -
Ort der Erstaufführung
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Der Sinfonische Sommer Riedenburg -
Programmheft (Auszug)
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Bertold Hummel mit Jonathan Seers
(Dirigent der Würzburger Erstaufführung)
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Des Propheten großes Leid
Bertold Hummels 3. Sinfonie war beim diesjährigen Sinfonischen Sommer mit dem Moskauer Sinfonieorchester in Riedenburg uraufgeführt worden. Nun also die erstmalige Interpretation in Würzburg, dirigiert von Jonathan Seers: eine hochkonzentriert wirkende Verklanglichung von Hummels Partitur durch das hochmotiviert wirkende Orchester auf den Spuren des Propheten Jeremias, der die Zerstörung Jerusalems voraussagte, von seinen Landsleuten großes Leid erfuhr und nach Ägypten verschleppt wurde. Ein gewaltiger biblischer Stoff, zu dessen musikalischer Umsetzung sich Hummel durch die Lektüre des gleichnamigen Romans von Franz Werfel anregen ließ.
Mit atemberaubender Präzision realisierten Seers und das große Orchester mit nicht weniger als fünf Schlagzeugern, die ein Arsenal von rund 40 Instrumenten zu bedienen hatten, den dynamisch und rhythmisch vielschichtigen Ablauf der vier Sätze. Hummel macht es dem Zuhörer nicht leicht, seinen orchestralen Visionen zu folgen: Viele Affekte stürmen auf ihn ein. Aber sie runden sich zu finessenreich gebauten Klangbildern, bei denen die Programmusik früherer Zeiten ein ganz eigenständiges Gepräge erhält, eigentlich überwunden wird. Die Frage, ob der Zuhörer zum Verständnis des Ganzen Werfels Roman oder sogar die entsprechenden Bibelstellen kennen sollte, bleibt offen.
Mainpost Würzburg vom 06.12.1997
Weltklangsinn
Hummels Jeremia-Sinfonie
Aus der Hindemith-Genzmer-Schule zu kommen und Olivier Messiaen als kompositorisches Vorbild zu nennen, ist für den Würzburger Komponisten Bertold Hummel, Jahrgang 1925, kein Widerspruch. Er verbindet Hindemiths Anspruch auf musikalische Transzendenz, wie er in der Keppler-Oper und gleichnamigen Sinfonie Die Harmonie der Welt auskomponiert wurde, mit Messiaens modal geprägter, glaubensbekenntnishafter Musik zu einem pluralistischen, choraldurchsetzten Komponieren. Mit fast jedem seiner viele Gattungen umfassenden Werke versucht Hummel, den Sinn der Welt im Gotteslob hörbar zu machen. Er schreibt jedoch keine geistliche Gebrauchsmusik, die ihre Zeitgenossenschaft sakral legitimieren müßte. Zwar gibt es oft biblische Bezüge, doch stilistisch, spieltechnisch und vor allem klanglich haben seine Werke auch ohne geistlichen Beistand ihren festen Platz im aktuellen Komponieren. Seine vor zwei Jahren uraufgeführte dritte Sinfonie Jeremia hat das bestens eingestellte Philharmonische Orchester Würzburg unter der energischen Leitung von Jonathan Seers als Konzertmitschnitt verblüffend brillant eingespielt. Die langwierige Berufung zum Propheten des jugendlichen Priestersohns Jeremia wird in einem musikalischen Kreisen zwischen einfachen rhythmischen Modellen bis hin zu vielschichtigen Uberlagerungen gedeutet. Mit vielfältigem und farbenreichem Schlagzeugapparat fand Hummel für die berühmten Klagebilder über das drohende Schicksal der Stadt Babylon eine gestisch raumgreifende, nicht jedoch plakative Tonsprache. Klangliche Bewegung ist bei Hummel unmittelbar körperlicher Ausdruck, so daß dunkle Stimmungen Unheil und helle Klangfarben Gutes verheißen. Jeremias Selbstzweifel werden mit einer pastellenen Mischung aus den Extremen dargestellt. Vor allem Hummels virtuos-konzertierender Umgang mit den Instrumenten macht das Werk hörenswert.
FAZ vom 23.07.1999
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