Peter Jona Korn

 

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Gedanken und Aussagen zur Musik
(Es ist) meine unerschütterliche Überzeugung, daß einer ausgedehnten Periode stilistischer Experimentierfreudigkeit eine Epoche der Stilsynthese zwangsläufig folgen muß... Ich verwende alle musikalischen Mittel, die ich brauche, von der strengen Tonalität (die für mich nach wie vor der zwingende Ausgangs- und Endpunkt alles musikalischen Geschehens ist) über die freie Atonalität bis zur Dodekaphonie... Damit bekenne ich mich offen zur Eklektik...

(aus: „Zur Stoffwahl einer Oper“, Programmheft der UA von „Heidi in Frankfurt“, Saarbrücken, 28.11.1978)

Die Tonalität ist nicht nur eine Quelle der Befriedigung für den Hörer, sie ist auch ein wichtiger Kommunikationsfaktor, denn tonale Bildungen – in ihrer einfachsten Form Dreiklänge – sind Orientierungspunkte, sozusagen musikalische Leuchttürme... Es ist nicht entscheidend, ob die Bindung an die Tonalität naturbedingt oder lediglich das Resultat einer Jahrhunderte umspannenden Entwicklung von Hörgewohnheiten ist. Beide dürften eine Rolle spielen: einerseits ist die Obertonreihe – und damit der aus ihr gebildete Dreiklang – ein naturgegebenes Faktum, andererseits entwickeln sich Hörgewohnheiten nicht so willkürlich, wie Komponisten des 20. Jahrhunderts neue – vorgeblich der Tonalität gleichwertige – Tonsysteme aus dem Boden stampfen.

(aus: „Musikalische Umweltverschmutzung“ (1981, Breitkopf & Härtel), S. 25)

...möchte ich noch einmal davor warnen, die eigene Denkfaulheit dadurch zu entlarven, daß man mit Begriffen wie fortschrittlich, konservativ, reaktionär oder revolutionär leichtfertig hantiert. Da die Allerjüngsten gerade im Begriff sind, die Tonalität wiederzuentdecken, wird man diese mit Sicherheit bald als „fortschrittlich“ bezeichnen und sich über die „reaktionären“ Großväter amüsieren, die in ihren dodekaphonischen, seriellen oder postseriellen Phasen steckengeblieben sind. So erfrischend diese Entwicklung an sich sein mag: auch die neue Generation muß lernen, die seit der Zeit Wagners grassierende Vorstellung eines alleinberechtigten Zeitstils abzuschütteln, wenn die Musik eine Zukunft und die Zukunft eine Musik haben soll.

(aus: „Musikalische Umweltverschmutzung“ (1981, Breitkopf & Härtel), S. 77)

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